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Kapsweyer Vor 80 Jahren - rote Zone
Als die Amerikaner Kapsweyer endgültig besetzten, brannte das Dorf in der Karwoche 1945 fast völlig ab; hierbei ging auch die Kirche in Flammen auf. Als Pfarrer Pfanger am Osterdienstag 1945 von den Amerikanern die Erlaubnis erhält, den Ort zu besuchen, zusammen mit dem Steinfelder Pfarrer Eisner, brennt die Kirche und das Pfarrhaus noch. "Über 70% des Dorfes sind zerstört" und die 15 "zurückgebliebenen Leute haben furchtbare Stunden erlebt und zum Teil bitteren Hunger gelitten", schreibt Pfarrer Pfanger im Pfarrgedenkbuch. Bereits am Donnerstag nach Ostern, dem 5. April, besucht Bischof Dr. Josef Wendel die Grenzdörfer und glaubt nicht, dass hier viele Leute wohnen können. Doch trotz des Trümmerfeldes kehren die Leute wieder in das Dorf zurück. Am Sonntag, den 8. April, findet im Schwesternhaus schon wieder Gottesdienst für die Leute aus Schweighofen, Kapsweyer und Steinfeld statt. Doch schon taucht ein neues Gespenst auf: eine "fünf Kilometer freie Zone". Die katholischen Grenzpfarrer versuchen, mit dem französischen Kommandanten zu verhandeln, da die Räumung unmittelbar bevorsteht, und können am 4. Mai vorsprechen, doch wünschen die Amerikaner die Zone, sodass lediglich Zeit zur Räumung bleibt. Am Montag, 7. Mai, abends muss das Dorf geräumt sein. Morgens findet in aller Frühe eine letzte heilige Messe statt. "In Speyer gab mir unser Bischof den Rat, mich auf eine andere Pfarrei zu melden, da die Räumung längere Zeit dauern würde. Diesen Rat befolgte ich auch", schrieb Pfarrer Pfanger ins Pfarrgedenkbuch. Diese Information wurde veröffentlicht und hier am 08.05.2025 eingetragen. Angaben, z.B. zu Öffnungszeiten könnten sich inzwischen geändert haben. |