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Ratsbeschlüsse aus der 19. Sitzung des Ortsgemeinderates von Kapsweyer Zum Beginn der Gemeinderatssitzung informierte die Projektleiterin des Naturschutzgroßprojektes Bienwald, Frau Arnold, über den aktuellen Stand der Umsetzung. Nach ihren Ausführungen liegen derzeit die Schwerpunkte der Aktivitäten im Bienwald. So wurden auf vier Teilflächen mit einer Größe von 49 ha, junge Stieleichen im Auftrag des Bienwaldgroßprojektes gepflanzt. Durch diese Pflanzungen auf Flächen, die bisher nicht für Eichen vorgesehen waren, sollen die Aktivitäten des Forstamtes ergänzt werden. Im Gegensatz zu Nadelwäldern sind Mischwälder mit einem hohen Anteil an Eichen viel artenreicher. Mit der Pflanzung werden Lücken im Verbund der Eichenwälder im Bienwald geschlossen, die in 100 bis 200 Jahren von seltenen Arten wie dem Schwarzspecht als Lebensraum genutzt werden können. Die über 20.000 Pflanzen sind alle aus Eicheln von Bienwald-Eichen gezogen worden und wurden in Kleingruppen zu je 30 Bäumen gepflanzt. Damit sollen sie optimal an die hiesigen Bedingungen angepasst sein. Die Pflanzen werden vom Projekt noch drei Jahre gepflegt, damit sie nicht von aufkommendem Adlerfarn oder Brombeeren überwachsen und beschattet werden. Darüber hinaus wird jede Pflanze mit einem Büschel Schafswolle umwickelt. Der Geruch der Wolle hält Rehe davon ab, die jungen Knospen und Triebe zu verbeißen. Da auf einen schützenden Zaun wegen der hohen Kosten verzichtet wurde, werden diese Bereiche in den kommenden Jahren verstärkt bejagt, um ein Gleichgewicht von Tieren und Pflanzen entstehen zu lassen. Zusätzlich hat das Naturschutzprojekt mit der Anlage von Jagdschneisen und dem Errichten von Hochsitzen die notwendige jagdliche Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Ausschließlich im westlichen Bereich des Projektes sollen wegen des vorhandenen sandigen Bodens vermehrt Dünenwälder angelegt werden. So zum Beispiel der Sandbuckel Richtung Schweighofen. Für dessen Offenhaltung wurden auf diesen Flächen die heranwachsenden Sträucher und Hecken entfernt. Eine weitere Sanddüne wurde in der Kohlblattallee angelegt. Hier wurde die obere Schicht Waldboden abgetragen, um mit dem sandigen Bereich ideale Lebensbedingungen für gefährdete Vögel und Insekten zu schaffen. Angesprochen wurde auch das eingeleitete Flurbereinigungsverfahren im Wiesental, mit dessen Umsetzung im kommenden Jahr begonnen werden soll. Als erster Schritt werden Ende Januar Anfang Februar alle betroffenen Grundstückseigentümer eingeladen einen Vorstand für die Umlegung im Bereich Steinfeld, Kapsweyer und Schweighofen zu wählen. Bevor jedoch mit Maßnahmen an den Wassergräben (Bachrandstreifen) südlich der Bahnlinie begonnen wird, soll ein zusätzlicher Grabendurchlass durch die Bahngleise zwischen Kapsweyer und Schweighofen geschaffen werden. Frau Arnold wies auch darauf hin, dass bei Grundstückankäufen durch das Projekt im Verbandsgemeindebereich Bad Bergzabern, der Landkreis Südliche Weinstraße Eigentümer der Grundstücke wird. Dieser führt auch an die Gemeinden die jeweiligen Grundsteuern und eventuell anfallenden Wegebaubeiträge ab. Revierförster Hartmut Frohnweiler informierte über die Arbeiten im Forstrevier Viehstrich. Er erinnerte nochmals daran, dass Brennholzbestellungen bis zum 15. September eines Jahres (für die anschließende Holzeinschlagperiode Herbst/Winter) erfolgen sollten, damit die Bestellungen rechtzeitig abgearbeitet werden können. Als fast abgeschlossen bezeichnete er die Brennholzvergabe für diesen Winter, die mit einem neuen Vergabeverfahren erfolgreich abgewickelt wurde. Auch er bat um Verständnis, dass eine Bejagung im Bienwald stattfinden muss, um die durch Wild verursachten Schäden in- und außerhalb des Waldes zu minimieren, da Rehe und Wildschweine im Bienwald keine natürlichen Feinde haben. In diesem Zusammenhang verwies er auf die Zielvorgaben der Landesregierung im Bezug auf die Jagd im Staatswald. Danach sind die Landesforsten zur Regulierung der Schalenwildarten und zur Nutzung der staatlichen Eigenjagdbezirke verpflichtet. Der Beschluss des Landtags aus dem Jahr 1997 hebt die Vorteile der Regiejagd als Mittel zum Zweck zur Umsetzung einer ökologisch orientierten Waldentwicklung hervor. Planungen der Jagdnutzung und der Wildhege orientieren sich demnach vorrangig an den örtlich festgelegten waldbaulichen Zielen. Wildschadensvermeidung ist das zentrale Planungsziel bei einer deutlichen Reduzierung des Schutzaufwandes gegen Wild (Zaunschutz, Schälschutz und so weiter). Bei der Verwirklichung und in Beachtung dieser Oberziele sind die Lebensräume unter anderem durch Bereitstellung von Daueräsungsflächen zu verbessern. Die Jagdmethode und -strategie ist deshalb anerkannten und modernen wildwissenschaftlichen Erkenntnissen anzupassen. Dabei sind alle Belange des Tierschutzes zu beachten, ein gesunder und artenreicher Wildbestand zu erhalten und die Lebensräume seltener, nicht jagbarer Wildarten zu entwickeln. Als Erfolg bezeichnete er auch das derzeitige Jagdmenagement mit dem es gelungen ist, die Wildschäden insbesondere bei den Wiesen am Waldrand auf ein Minimum zu reduzieren. Interessant waren auch seine Ausführungen über das Verhalten der Rehe in ihren Lebensräumen. So halten sich die im Wald aufgewachsenen Rehe fast ausschließlich im Wald oder am Waldrand auf. Das gleiche gilt auch für die Rehe im Feld, die nur äußerst selten in den Wald wechseln. Bürgermeister Paul informierte den Rat, dass die Bezuschussung für die Sanierung der Wege auf dem Friedhof für Baumpflanzungen und das Aufstellen von Bänken erweitert wurde. Des Weiteren teilte er mit, dass die restlichen Außenarbeiten beim Kindergarten begonnen wurden und die Arbeiten auf dem Friedhof nach Drei König im Neuen Jahr weiter geführt werden. Er informierte auch über die Mitteilung von D2 Vodafone, dass die Mobilfunkantenne auf der Sandhol um UMTS und LTE Frequenzen erweitert wurde. Beschlossen wurde auch die Erneuerung der Gastherme im Bürgerhaus. Der Auftrag wurde an die Firma Jüschke in Dörrenbach zum Angebotspreis von 3.881,19 € erteilt. Im nichtöffentlichen Teil wurden Bauangelegenheiten behandelt.
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