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Traditionell im Vorfeld des Grenzlandfestes wird in Kapsweyer an zwei Persönlichkeiten von hiwwe un driwwe die Grenzlandmedaille des Landkreises Südliche Weinstraße durch den Landrat überreicht. Im Jahr 2022 wurden Evelyne Isinger aus dem elsässischen Salmbach und Werner Schreiner aus Neustadt an der Weinstraße für ihr außerordentliches Engagement in Bezug auf die grenzüberschreitende Mobilität gewürdigt. Der Festabend fand am 10. Juni 2022 in der Südpfalzhalle der Ortsgemeinde Kapsweyer statt. Nach Corona bedingter Pause war bei allen Gästen die Freude über das Wiedersehen und das festliche Miteinander groß. Ortsbürgermeister Felix Schönung freute sich, auch viele ehemalige Medaillenempfänger begrüßen zu können. Von links und rechts der Lauter waren enschen aus Gesellschaft und Politik der Einladung gefolgt, die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt. Sandra Fischer-Junck, die Bürgermeisterin der elsässischen Stadt Wissembourg, hielt die Festrede - in deutsch. Europa sei ein einzigartiges Werk des Friedens, das unbedingt zu erhalten sei. Das Engagement von Evelyne Isinger und Werner Schreiner ermögliche, dass aus Zeilen eines Vertrags - sie bezog sich auf den Vertrag von Maastricht aus dem Jahr 1992, der die EU in ihrer heutigen Form begründet -Gewohnheiten werden. Zusammenwachsen brauche viele Gemeinschaftskompetenzen, wie z. B. eine gut ausgebaute Mobilität. Am Bild von Bienen und deren Produkt Honig, warb sie dafür, dass Menschen guten Willens weiter produktiv im „großen europäischen Bienenstock“ unterwegs sind. Auch Schirmherr Landrat Dietmar Seefeldt liegt ein friedliches Europa am Herzen. Insbesondere der Einsatz für die deutsch-französische Freundschaft sei weiter wichtig, auch wenn vieles mittlerweile so selbstverständlich geworden sei. Er hob in seiner Laudatio die beeindruckende Vita der beiden Preisträger hervor. Beide zeichne aus, dass sie sich von der Pike auf eingearbeitet haben und daher mit Menschen, Strukturen und Historie bestens vertraut und sehr gut auch über die Landesgrenzen hinweg vernetzt sind. Ob Ausbau des Schienennetzes, Modernisierung der Fahrzeuge, die Einrichtung von Eisenbahnverbindungen zwischen Deutschland und Frankreich - mit den Preisträgern 2022 werden Menschen verdient gewürdigt, die mit viel Herzblut Dinge umsetzen und ihrer Erfahrung gute Schlüsse für die Zukunft ziehen. Mit Dank, Anerkennung und Respekt überreichte der Landrat die Medaillen. Evelyne Isinger, Abgeordnete der Région Grand Est, hatte mit großer Freude die Nachricht von der Auszeichnung erhalten. Sie folge damit mehreren Persönlichkeiten, die sie sehr schätzt. Als Teamarbeiterin möchte sie die Auszeichnung am liebsten allen widmen, die sie in ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Grenzüberschreitende Mobilität ist ein Thema, das sie in den Vordergrund stellt. Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur sei eine wichtige Voraussetzung für die weitere Entwicklung des Zusammenwachsens. Die Zeiten der Grenzschließungen während des Corona-Lockdowns taten weh, umso mehr habe sie nach der Grenzöffnung das Frühstück auf der Grenze mit deutschem Kaffee und französischen Croissants ermutigt. Sie dankte allen Wegbegleitern hiwwe wie driwwe, die immer bereit seien, neue Abenteuer zu teilen. „Wir sind entschlossen, mit dem Europazug zu fahren – sorgen wir dafür, dass er nicht stillsteht“ warb die Geehrte für den weiteren Dialog. Auch Werner Schreiner, Beauftragter der Ministerpräsidentin für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, dankte für die Auszeichnung. Er sei sich der Ehre bewusst und nahm auch gleich die Aufgabe, sich weiter zu engagieren, als einer, der den ÖPNV sehr gut kennt, in den Blick. Wenn drei Länder mit zwei Bahnverwaltungen diverse EU-Regularien zu beachten haben, gebe es einiges auszubügeln. Mit viel Herzblut wird er sich für den Ausbau der grenzüberschreitenden Bahnverbindungen einsetzen und diese im gut aufgestellten Teams vorantreiben. Es stehen europaweite Vergabeverfahren an, Ausbau von Bahnsteigen, neue Fahrzeuge – es sei keine Zeit aufzuhören, sondern mit viel Engagement voranzugehen. Für die Communité de Communes du Pays de Wissembourg (ComCom) sprach Vice-Président René Richert in Vertretung für Président Serge Strappazon. Grenzland und Fest passe „eigentlich“ nicht zusammen, sagte er. Was hier in der Region geschehe an Begegnung und Zusammenarbeit, sei angesichts der aktuellen Lage wichtiger denn je. Grenzüberschreitende Projekte, wie z.B. die Sanierung der Brücke St. Remy, Zusammenarbeiten, wie beispielsweise bei der Feuerwehr oder der Wasserversorgung, Feiern hiwwe und driwwe haben in der Vergangenheit Menschen einander näher gebracht und verpflichte gleichzeitig. „Hier trennt uns nicht mal ein Fluss – Menschen hier treffen sich gerne“ wünschte er alles Gute auch für die zukünftige Zusammenarbeit. Bürgermeister Hermann Bohrer betonte die gewachsene grenzüberschreitende Zusammenarbeit, durch die sich im Landkreis Südliche Weinstraße insbesondere die Verbandsgemeinde Bad Bergzabern auszeichne. In den 50 Jahren, seit es die Verbandsgemeinde als Zusammenschluss der Stadt Bad Bergzabern mit 20 Ortsgemeinden gibt, habe sich enorm viel getan. Europäische Erfolgsgeschichte zeige sich gerade dort „wie ein Scharnier, das Europa zusammenhält.“ Bürgermeistertreffen, Treffen der Räte, kulturelle Veranstaltungen - all das verbinde auch persönlich und es werde stetig daran weitergearbeitet. „Die Wiedereröffnung der Bahnlinie Winden - Wissembourg stellt eine unschätzbar große Bereicherung für die Region dar, das ist auch ein Verdienst der Geehrten.“ Auch Vertreter der Kapsweyerer Partnergemeinden brachten herzliche Grüße und jede Menge Vorfreude auf das in zwei Wochen vom 24. bis 27. Juni stattfindende Grenzlandfest in Kapsweyer mit. Für die „weltweit bekannteste Stadt für Sauerkraut“ Krautergersheim sprach der Beigeordnete Denis Lehmann. Aus Burgebrach in Franken kam Bürgermeister Johannes Maciejonczyk. Als letzter der Redner freute er sich, die gute Atmosphäre im Saal mitaufnehmen zu können. „Hiwwe oder driwwe, oben oder unten … egal, wie man es nimmt, die Welt hat sich verändert und ist eine andere geworden. Pandemie, Naturkatastrophen und Krieg haben tiefe Einschnitte gebracht. Umso schöner ist es, sich auf das zu besinnen, was wichtig ist – miteinander das Leben zu genießen und Freude, das Leben zu feiern.“ Musikalisch wurde der Festabend vom deutsch-französischen Jugendorchester der Kreismusikschule Südliche Weinstraße und dem Kammerorchester Weißenburg unter der Leitung von Nathalie Delorme begleitet. Das Ensemble hatte gerade eine Konzertreise nach Auschwitz erlebt, bei der u.a. auch Landrat Seefeldt teilgenommen hatte, ein beeindruckendes Erlebnis, wie der Landrat dankbar berichtete. Der Gesangverein Eintracht aus Kapsweyer bot unter der Leitung von Dr. Achim Knoll internationale Lieder dar und mit einem gemeinsam gesungenen „Freude schöner Götterfunken“ wurde der offizielle Teil beschlossen. (Lk)
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