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Der Begriff Wiederaufbau war für das kleine Grenzdorf Kapsweyer, das mehr als 80 % nach dem 2. Weltkrieg zerstört war, eine bittere Wahrheit und ein jahrelanger Prozess. Dennoch gibt es diesen Begriff Wiederaufbau auch für Kapsweyer in einem anderen Zusammenhang, der aus dem Ort ein Musterdorf machen sollte. Die geplante und auch angefangene Umsetzung war zu Kriegsbeginn, überschnitt sich teilweise mit dem Westwallbau zwischen Kapsweyer und Steinfeld und fiel schwerpunktmäßig in die Zeit der Evakuierung. Im Kurier Nr. 51/16.12.20 wurde darauf verwiesen und insbesondere auch auf die Planungen im Bereich der Landwirtschaft erinnert, die heute etwas genauer betrachtet werden sollen. 12 Erbhoefe sollten das Kleinbauerntum ablösen und zu den Schwerpunkten wie z.B. Ackerbau oder Viehhaltung oder Tierzucht gab es detaillierte Pläne und Vorgaben, die die zukünftigen ausgewählten Bauern nur bedingt beeinflussen konnten. Die Betriebe sollten auf 15 ha ohne Wald aufgestockt werden und erhielten genaueste Vorgaben, wie z.B.: 3,00 ha Wiesen 2,00 ha Ackerfutterflaechen für Heu-Grün-und Gärfuttergewinnung 6,00 ha Getreidearten 1,00 ha Kartoffeln 1,00 ha Zuckerrüben 1,00 ha Futterrueben 0,5 ha Weinberge 0,5 ha Gemüse und Tabak Danach wurde der zukünftige Viehbestand berechnet und bei geplanten Zuchtbetrieben noch besondere Stallungen. Im vorgenannten Beispiel: 6 Kühe, 2 Rinder, 2 Stck. Jungvieh, 3 Kälber, 3 Zuchtschweine, 7 Läufer, 9 Ferkel, 6 Mastschweine, 50 Geflügel 2 Gärfutterbehaelter für Grünfutter mit je 12 cbm Fassungsvermögen sowie ein weiterer für Kartoffeln von 10 cbm. Dann gab es noch genaue Berechnungen in Sachen Großvieheinheiten, Futterflaechen je Stck Futtervieh, zur Nachzucht usw. Man begann mit dem Abriss der 60 vorgesehenen Häuser, einige wurden wieder aufgebaut, doch der Kriegsfortgang ließ fast alle Pläne zur Makulatur werden, lediglich der Abriss der 6 Häuser, die vorher den heutigen Dorfplatz belegten, erinnert neben wenigen anderen Dingen heute noch an diese Planvorstellungen vor rd.80 Jahren. (rz)
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