Vor gut 100 Jahren finden wir im Südpfaelzischen Wochenblatt, dem täglichen Anzeigenblatt für Stadt und Bezirk Bergzabern (vergleichbar mit einer Kurzform der heutigen Rheinpfalz) am 10. Juli 1920 auch zwei Notizen über Kapsweyer. Zum einen den Aufruf zur Kerwemusik in der Bahnhof-Restauration sowie als besondere Attraktion Elias Etagen-Karussell. Wenn man weiß, dass der Kerweplatz damals noch am Bahnhof war, wo neben den Bahnhofsgebäuden nur die Gaststätte und die Schuhfabrik Heil stand, war dies also eine schöne Strecke vom Ortskern entfernt. Zum andern erfahren wir von einer umfänglichen Versteigerung am Donnerstag den 15. Juli um 14 Uhr im Gasthaus Schweitzer. Hier läßt der Pforzheimer Hugo Vincenz Paul ein Wohnhaus mit Hof, Nebengebäuden und Pflanzgarten in der Dorfstraße 171 und eine Reihe von Äckern versteigern; interessanterweise ist auch ein Hopfenstueck in der Lautergewann dabei. Wer würde heute Hopfen im Lauertal suchen bzw. anbauen? Die Lauterwiesen waren allerdings noch nach dem 2. Weltkrieg einige Jahre von einheimischen Bauern bewirtschaftet. Dass sich so einiges in 100 Jahren verändert hat, ist normal und ggf. auch in unserer Ortschronik nachzulesen, in der allerdings nicht alles steht. (rz)

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