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Am Samstag, 06.09.2014, um 7.00 Uhr ging die Reise anlässlich der Evakuierung der Kapsweyerer nach Burgebrach in Franken, los. Mit dem Bus kamen wir gegen 12.00 Uhr am Bürgerhaus in Burgebrach an, wo wir herzlich durch den Gesangverein und Bürgermeister Johannes Maciejonczyk empfangen wurden. Am Nachmittag konnte dann unsere Delegation von etwa 50 Kapsweyerern als erste Gäste das neue Nachhaltigkeitszentrum in Handthal besichtigen. Beim gemeinsamen Festabend in der Steigerwaldhalle wurden wir vom Bürgermeister Johannes Maciejonczyk nochmals offiziell willkommen geheißen. Burgebrachs Altbürgermeister, Georg Bogensperger, ließ die Geschichte, die vor 75 Jahren begann, Revue passieren. Denn in den 12-13 Monaten, in denen die Kapsweyerer in Burgebrach untergebracht waren, kam man sich näher, wurden Freundschaften geschlossen, die bis heute Bestand haben. Deshalb entschloss man sich 1983, eine Gemeindepartnerschaft zu gründen. Für die Einladung und den tollen Empfang bedankte sich Felix Schönung bei allen Burgebrachern und erklärte, dass es bis heute immer wieder Besuche und Gegenbesuche in allen Altersklassen, angefangen von den Ministranten, dem Trainingslager der Fussballvereine, der Feuerwehr bis hin zu den Gesangsvereinen, gibt. Eine lebendige Freundschaft ist entstanden. Der erste Bürgermeister Johannes Maciejonczyk beleuchtete die Geschichte der Evakuierung, die kurz nach Ausbruch des Krieges am 01.09.1939 erfolgte und von langer Hand vorher geplant war. Aus Archivunterlagen geht hervor, dass bereits im April 1937 Evakuierungszonen geplant wurden. Kapsweyer lag dabei in der "Roten Zone" des Militärischen Schutzbereiches West. Frau Adelheit Paul, eine Zeitzeugin aus Kapsweyer - jetzt 81 Jahre alt -, erzählte ihre Eindrücke, die sie als sechsjähriges Kind erlebt hatte. Mit unbekanntem Ziel und wenig Gepäck wurden sie Richtung Osten gebracht. In Burgebrach am Bahnhof angekommen, wurden sie mit Kartoffeln aus dem Kartoffeldämpfer verköstigt. Sie wurden auf Familien in Burgebrach verteilt und herzlich aufgenommen. "Die Klöße waren wir nicht gewöhnt, essen sie aber heute noch", so Frau Paul. Am Kirchweihsamstag 1940 zogen sie wieder in ihre Heimat und bekamen zur Verpflegung Krapfen mit. Nach ihrer Heimkehr in Kapsweyer erlebten sie dann eine böse Überraschung - 60 Häuser waren abgerissen worden. Felix Schönung, Klaus Krämer und Theresia Kreisemeyer überreichten dem neuen Bürgermeister Johannes Maciejonczyk eine Bildcollage über einen zeitlichen Abriss der beiden Partnergemeinden. Im Gegenzug überreichte der Bürgermeister von Burgebrach eine Holztafel mit Wappen der beiden Gemeinden anlässlich der 75-jährigen Evakuierung und es wurde die Partnerschaft mit den "alten" Bürgermeistern (Georg Bogensperger und Herrmann Paul) und den neuen Bürgermeistern (Johannes Maciejonczyk und Felix Schönung) durch eine Urkunde erneut besiegelt. Der Sonntag begann mit einem feierlichen Gottesdienst, der zum Gedenken der 75-jährigen Evakuierung abgehalten wurde. Während des Gottesdienstes wurden zwei Kerzen angezündet, die an diese Zeit gedenken sollten. Die Kapsweyerer Kerze blieb in Burgebrach, die Burgebracher Kerze wurde in Kapsweyer während des Erntedankgottesdienst aufgestellt und angezündet. Nach dem gemeinsamen Mittagessen, zu dem Johannes Maciejonczyk eingeladen hatte, gab es eine ausführliche Führung durch Burgebrach, an der auch der Altbürgermeister Georg Bogensperger teilnahm und die städtischen Gebäude (Bürgermeisteramt, Ratsaal, Schule und Hallenbad) erläuterte und zeigte. Zum Abschluss gab es in der Feuerwehr von Burgebrach Kaffee und Kuchen. Nachdem Bürgermeister Felix Schönung seine "Schäfchen" zusammengerufen hatte starteten sie mit dem Bus zur Rückreise nach Kapsweyer. Das Treffen der beiden Partnergemeinden am 06.09.2014 war ein gelungener Anlass, der 75-jährigen Evakuierung zu gedenken und das Band der Freundschaft noch enger zu knüpfen. (Felix Schönung, Ortsbürgermeister) Bürgermeister
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